Aareböötle
© Bern Welcome, Ivo Scholz

Entlang der Aare – 2. Etappe

Im zweiten Teil unserer Aare-Reise lassen wir uns treiben. Ob im Gummiboot, im Tube, im Kajak oder auf dem Stand Up Paddle Board – zwischen Thun und Bern ist der Wasserweg nicht die einzige, aber sicher die schönste Art, zu reisen.

Zwischen Thun und Bern kann man auf viele Arten reisen. Mit dem Zug, mit dem Velo oder zu Fuss. Am abenteuerlichsten ist die Reise auf dem Wasser. Denn was gibt es Schöneres, als sich auf der Aare treiben zu lassen? «Eigentlich nichts!» ist Neil Parmenter überzeugt. Er muss es wissen, schliesslich vermietet er seit Jahren Gummiboote, Kajak, Tubes (das sind die grossen Schwimmringe, die aussehen wie Lastwagenpneus) und Stand Up Paddle Boards.

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«An einem schönen Sonntag herrscht auf dem Aare-Stück zwischen Thun und Bern fast soviel Betrieb wie auf der Autobahn, trotzdem ist die Stimmung sehr entspannt». Der Fluss wird dann zum riesigen Spielplatz auf dem Wasser: Die Menschen «böötlen», legen zwischendurch am Ufer an, grillieren. Manche springen ins Wasser und schwimmen ein Stück mit, andere steigen auf jede Brücke und springen möglichst effektvoll ins Wasser. «Für mich bringt diese Stimmung die vielgerühmte Berner Gemütlichkeit genau auf den Punkt.»

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Chillen mit Tempo

Die Reise von Thun nach Bern beginnt in Uttigen. Zwar könnte man bereits in Thun aufs Wasser, aber dann müsste man eine gefährliche Stelle der Strecke – die grosse Welle zwischen Thun und Uttigen – überwinden. Wer es lieber unbekümmert hat, fährt mit dem Zug von Thun nach Uttigen (das dauert nur 4 Minuten). Die Einstiegsstelle befindet sich direkt unterhalb des Bahnhofs. Ab hier kann man für die nächsten drei Stunden den Alltag am Ufer zurücklassen. Der Fluss trägt einen mit, selber muss man nur noch entscheiden, wo und wann man eine kleine Pause einlegen möchte.

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Grillieren, baden und springen

Unterwegs passiert man fünf Brücken, Restaurants- oder Imbisse, mehrere öffentliche Grillstellen und unzählige Kiesbänke, die einfach anzusteuern sind. Besonders schön ist es, laut Neil Parmenter, auf dem renaturierten Ufer zwischen Münsingen und der Hunzigenbrücke zu verweilen. Grillieren darf man entlang der Strecke übrigens überall – und Holz, um ein kleines Feuer zu entfachen, sei in der Regel genügend vorhanden, sagt Neil Parmenter. Grösseren Gruppen empfiehlt er jeweils, an der Grillstelle vor dem Parkbad Münsingen Halt zu machen. Erstens sei dort genügend Holz vorhanden, und zweitens könne man in der nahen Badi am Kiosk kühle Getränke einkaufen oder die öffentliche Badi (und Toilette) benutzen.

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Ankunft in Bern

Bevor man kurz vor Bern beim Campingplatz Eichholz das Süsswassermatrosen-Dasein aufgibt, schippert man unter der historischen Brücke von Muri durch. Sie ist die einzige Holzbrücke auf dieser Strecke und als Sprungbrett dementsprechend begehrt. Es lohnt sich, hier eine kleine Weile zu pausieren und dem bunten Treiben zuzuschauen.

Wer noch weiter bis ins Stadtzentrum auf (oder in) der Aare bleiben möchte, kann sich ohne Gefährt einfach weitertreiben lassen bis zum Marzilibad. Angst, alleine auf dem offenen Wasser zu sein, muss hier niemand haben: An schönen Tagen ist der Fluss meist proppenvoll mit Schwimmern.

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Praktische Infos

  • Informationen zum Aareböötle inkl. Sicherheitstipps: Aareböötle-Guide
  • Vermietung Gummiboote, Kajak, Tubes und Stand Up Paddle Boards: Aareschlauchboot
  • Anreise mit dem Zug über Thun–Uttigen, Rückreise ab Bern
  • Schwimmwesten sind nicht obligatorisch, werden aber empfohlen
  • Wer in Bern in trockene Kleider steigen möchte, kauft sich vorgängig ein Aare-Säckli: Shop Bern Welcome
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